Der CNC-Controller VI von der Firma Optimum wird normalerweise mit der Software pcdreh von HSE betrieben. Dazu ist neben der Software ein sogenanntes Hardware-Interface erforderlich, das zwischen Computer und Steuerung geschaltet wird und einen Mikroprozessor enthält, der die Schrittsignale für die Motoren erzeugt und die 9polige Schnittstelle am PC auf die 25polige Schnittstelle an der Steuerung umsetzt. Ohne dieses Hardware-Interface ist die Software von HSE nicht lauffähig. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass der CNC-Controller nur mit dem Interface und der Software von HSE betrieben werden kann. Die 25poligen Schnittstellen am Controller folgen dem Standard einer Druckerschnittstelle und können über ein 25poliges Drucker-Verlängerungskabel direkt mit den LPT-Ports eines PCs verbunden werden. Damit ist es möglich, den Controller mit einer anderen Software, z.B. Mach3 zu betreiben.

Allerdings ist Mach3 im Gegensatz zu pcdreh nur eine Steuerungssoftware, die Dreh- oder Fräsprogramme nach DIN 66025 (G-Code) ausführt. Sie benötigen also eine Möglichkeit, diese Programme zu erzeugen. Für Drehprogramme kann ich die Software RCLATHE empfehlen, die aus Geometrie- und Parametereingaben direkt entsprechende Programme erzeugt, die von Mach3 interpretiert werden können. RCLATHE finden Sie auch in meinem Shop.

Anders liegt der Fall bei Fräsprogrammen. Hier muss zunächst mit einem CAD-Programm eine Zeichnung im DXF-Format erzeugt werden, die dann von einem sogenannten CAM-Programm nach Eingabe zusätzlicher Parameter in ein Fräsprogramm umgewandelt wird, das Mach3 dann ausführt. Ein gutes und preiswertes CAD-Programm ist DesignCAD, dass es in einer 2D und einer 3D Version beim Franzis-Verlag gibt. Als CAM-Programm empfehle ich SheetCam TNG, das Sie in meinem Shop finden.

Für Mach3 stelle ich eine deutsche Bedieneroberfläche zum kostenlosen Download zur Verfügung. Diese gibt es in zwei Versionen, nämlich zum Drehen und zum Fräsen. Beide Versionen enthalten Routinen, mit denen Sie parametergesteuert kleinere Dreh- und Fräsaufgaben ohne Programmierung erledigen können.

Wollen Sie den CNC-Controller probeweise mit Mach3 betreiben, dann können Sie einfach die Demo-Version herunterladen. Die Demoversion ist auf ca. 500 Zeilen G-Code begrenzt, ansonsten aber voll funktionsfähig. Eine Ausnahme ist das Gewindedrehen, das nur mit der Vollversion funktioniert. Sie können zusätzlich meine deutsche Oberfläche installieren.

Zum Betrieb des CNC-Controllers benötigen Sie nur einen PC mit 25poliger Druckerschnittstelle und ein 25poliges Kabel mit einem männlichen und einem weiblichen Stecker. Die von HSE gelieferten Adapter benötigen Sie nicht mehr. Abhängig vom Hersteller des Kabels kann es sein, dass der Stecker zu breit für den Ausschnitt im CNC-Controller ist. In diesem Fall brauchen Sie einen Adapter, den Sie aus einem Stück Flachbandkabel und zwei Steckern zum Aufquetschen herstellen können, siehe Foto oben. Das Flachbandkabel sollte so kurz wie möglich sein, weil es nicht abgeschirmt ist. Es gibt bei den Elektronikversendern (z.B. Conrad) auch Gehäuse, in die Sie einen männlichen und einen weiblichen DB25-Stecker einsetzen können. Diese werden dann 1:1 verdrahtet, das heißt, gegenübeliegende Pins werden miteinander verbunden.

Wenn Sie einen Computer verwenden, der keine Druckerschnittstelle hat, können Sie diese entweder nachrüsten oder einen SmoothStepper verwenden.

Natürlich muss Mach3 entsprechend konfiguriert werden. Wenn Sie meine deutsche Oberfläche für Mach3 installieren, finden Sie im Download auch eine Datei mit dem Namen „Optimum Controller VI.xml“. Dies ist die Konfigurationsdatei für einen über Port 1 angeschlossenen Controller. Im Download finden Sie auch die Datei „Lies_mich_deutsch.txt“. Diese enthält eine Anleitung zur Installation von Mach3 und der Konfigurationsdatei. Sie müssen danach nur noch die Motoren über Config / Motor Tuning einstellen. Dies ist unter anderem in meinem Handbuch zu Mach3 beschrieben, das Sie in meinem shop erwerben können.